20. Oktober 2016

Big Data- Was ist das und ist das Thema in der Jugendbildungsarbeit?

Datenschutz und – herhebung sind Thematiken, die heutzutage alle Menschen betreffen. Trotzdem sind es die wenigsten, die sich im Alltag umfangreich damit beschäftigen (wollen). Man möchte teilhaben am virtuellen sozialen Leben und dafür sind die Nutzungsbedingungen einer App schnell mal bestätigt ohne einen längeren Blick reingeworfen zu haben. Die Bedeutung, die es haben würde NICHT an Grupppengesprächen über Whatsapp oder ähnlichem teilzuhaben, wiegen mehr auf, als der Gedanke, dass meine Daten nun anderen Personen im Sinne von großen Konsernen zur Verfügung stehen. Die Nutzung populärer Apps ist Partizipation- aber immer mit einem sauren Beigeschmack.

In einem Vortrag von Prof. Dr. Isabel Zorn stellte sie genau diesen Ansatz vor- Das Nutzen von popluären, aber kritisch betrachten, Apps wird als notwendig angesehen, um Teilzuhaben. Für den Moment.

Denn, gleichzeitig stellt sie heraus, dass die kritischen Momente der App-Nutzung von den wenigsten Mitbedacht werden wollen bzw. kritische Gedanken durch den Teilhabegedanken vedrängt werden. Wie Prof. Dr. Zorn es ausgedrückt hat „Ich verändere mein Verhalten, um partizipieren zu können“. Ein weiterer, neuer Gedanke, den Frau Zorn in ihrem Votrag anzubringen hatte, ist der, dass die Daten, die ich heute Freigebe zukünftig genutzt werden können, um mich aus bestimmten (Lebens-)Bereichen auszuschließen. Das Fitnessarmband ist da ein deutliches Beispiel. Heute nutze ich es, um mich über meine Gesundheit zu informieren und andere eventuell daran teilhaben lassen zu können. Morgen dient es dann als Grundlage, um mich auszuschließen, denn es könnte festgestellt werden, dass ich mit meinen 1000 Schritten/Tag nicht die durchschnittlichen Werte von bspw. 10.000 erreiche und demnach nicht zur „Fitnesscommunity“ dazugehöre (frei nach Zorn).

Da aber Mediennutzung nicht nur negativ gesehen werden kann, sondern sie auch viele Vorteile in der Sozialisation von Jugendlichen bietet, ist sie ein immer bedeutenderes Thema der Jugendbildungsarbeit. Laut Frau Zorn sind besonders die Bildungsinstitutionen gefragt, Jugendlichen Alternativen aufzuzeigen und gleichzeitig als Vorbild in ihrer Mediennutzung einzutreten. Dafür ist das Know-How zu Thematiken wie Big Data grundlegend und Wissen über Angebote, die den Bedürfnissen nach Teilhabe und Partizipation von Jugendlichen gerecht werden. Gleichzeitig ist die Reflexion der eigenen Mediennutzung für den/ die PädagogIn genauso wie für den/ die Jugendliche relevant: Was möchte ich von Medien und was kostet mich die Nutzung wirklich?

 

Frau Prof. Dr. Isabel Zorn von der TH Köln hielt am 19.10. einen Vortrag zum Thema Big Data- Analytics: „Wie viel Abhängigkeit verträgt unsere App-Privatsphäre?“, wozu die bremischen Landesmedienanstalten gemeinsam mit der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur Deutschland e.V (GMK-Landesgruppe Bremen) und der Stadtbibliothek Bremen in die Zentralbibliothek einluden.


Zur Artikelsammlung »