6 Hilfsorganisationen aus Bremen – 6x Ehrenamt – 6 verschiedene Orte – 6 unterschiedliche Zeiten
Mit #Ehrenwaas?! On Tour sind Jugendorganisationen aus den Hilfsverbänden Arbeiter-Samariter Jugend, DLRG-Jugend, Johanniter-Jugend, Jugendfeuerwehr, Jugendrotkreuz und der THW-Jugend in Bremen bis Mitte 2019 unterwegs, um ehrenamtliches Engagement von jungen Menschen in seinen verschiedenen Facetten zu beleuchten und mit Gästen aus der Politik darüber ins Gespräch zu kommen. Mit sechs Veranstaltungen an verschiedenen Standorten in Bremen wollen die Jugendorganisationen auf ihre vielfältigen Aktivitäten aufmerksam machen und mehr Wertschätzung für das ehrenamtliche Engagements erreichen.
NUMBER SEVEN
Mit Das große Grill-Out endete die 2. erfolgreiche #Ehrenwaas?! On Tour Reihe am 23. August 2019 an der DLRG-Lehrstation am Werdersee. Eine gute Gelegenheit sich bei Limo und Grillbuffet bei allen Unterstützenden zu bedanken und das im Rahmen der Veranstaltungsreihe entstandene Video zu zeigen, sowie die Abschlussforderungen zu präsentieren!
Neben den jungen Ehrenamtlichen der Hilfsverbände waren auch alle bisherigen Gäste der #Ehrenwaas?! On Tour Reihe eingeladen. Zum Grillen und Diskutieren kamen Sandra Ahrens und Michael Keller (MdBB CDU), Jens Oppermann (Beirat Neustadt, SPD), Mirko Kruse (Jusos) und Simon Metzger (Grüne Jugend) vorbei.
Der gemeinsame Ausklang begann zunächst mit einer Begrüßung aller Anwesenden durch den Geschäftsführer des Bremer Jugendrings Nikolai Goldschmidt. Neben dankenden Worten an alle Projektbeteiligten wurden als Andenken stylische #Ehrenwaas?! On Tour-Tassen an das Orga-Team verteilt. Es folgte die Ankündigung, dass das Grill-Out nicht die letzte Zusammenarbeit der Hilfsverbände war und es schon bald eine Fortsetzung in abgewandelter Form geben wird. Im Anschluss daran feierte der #Ehrenwaas?! On Tour-Film seine Premiere im Bootshaus.
Abschließend wurden alle gesammelten Forderungen der Reihe rund ums Ehrenamt präsentiert und verteilt.
6 Forderungen:
1) Wir von #Ehrenwaas?! On Tour fordern eine attraktivere Ehrenamtskarte (vor allem für junge Leute) und realistischere Bedingungen zur Beantragung!
2) Wir von #Ehrenwaas?! On Tour fordern die Förderung von Kommunikationsstrukturen (z.B. regelmäßige Infoveranstaltungen, oder speziell fortgebildete Multipikator_Innen in Verbänden) zur vereinfachten Realisierung von internationalen Austauschprojekten im Ehrenamt!
3) Wir von #Ehrenwaas?! On Tour fordern eine gesetzliche Regelung für Sonderurlaube im Rahmen von ehrenamtlichen Tätigkeiten im Land Bremen! (nach Hessischem oder Schleswig-Holsteinischem Vorbild: Infos dazu hier)
4) Wir von #Ehrenwaas?! On Tour fordern mehr Transparenz und Kommunikation von Fördermöglichkeiten, sowie Fort- und Weiterbildungsangeboten!
5) Wir von #Ehrenwaas?! On Tour wollen eine Stärkung des Hauptamts im Ehrenamt, als Beitrag zur Überbrückung der Kluft zwischen Politik und Ehrenamt!
6) Wir von #Ehrenwaas?! On Tour möchten mehr Fort- und Weiterbildungsangebote für junge Engagierte zum Thema Interkulturalität im Ehrenamt!
Schließlich ging es in entspannter Atmosphäre bei buntem Grill-Buffet und Limo weiter. Spät am Abend rückten alle unterm Dach des Zirkuszelts zusammen, lachten und sinnierten über die zukünftige Zusammenarbeit. Ein wirklich gelungener Ausklang einer gelungenen Reihe!
NUMBER SIX
Ehrenamtliches Engagement ist geprägt von seiner Vielseitigkeit. Das spiegelt sich insbesondere auch bei den Menschen, die es prägen, wider. Je bunter die Gruppe ist, desto vielseitiger sind auch die Erfahrungen. Im Rahmen des Jugendzeltlagers der Jugendfeuerwehr Bremen fand dazu am 7. Juli 2019 die 6. Veranstaltung von #Ehrenwaas?! On Tour statt. Zentrales Thema diesmal: Wie gelingt Integration im Ehrenamt und wie kann das Ehrenamt zu einer vielseitigen und vorurteilsfreien Gesellschaft beitragen?
Diese Frage beschäftigte neben den jungen Ehrenamtlichen auch Regine Köber (Ansprechpartnerin für das interkulturelle Ehrenamt der senatorischen Behörde für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport), Libuse Cerna (Bremer Rat für Integration), Hilke Lüschen (Jusos), Simon Metzger (Grüne Jugend) und Johannes Wicht (JuLis). Die Veranstaltung begann mit dem „Spiel ohne Grenzen“. Die Teilnehmer_Innen lernten sich bei lustigen Spielen kennen und erfuhren ganz nebenbei so einiges über die Arbeit der Jugendfeuerwehr.
Lage, Lage, Lage! Wegen der Wetterlage gab es eine verlagerte Lage und so wurde der „Lagerfeuertalk“ kurzerhand ins Zelt verlagert. Der Diskussion tat all dies keinen Abbruch. Angeleitet von Nauras Azam (Landesjugendsprecher Jugend Feuerwehr Bremen) wurde fleißig zum Thema Integration im Ehrenamt gebrainstormt.
Die Relevanz des Themas wurde schnell deutlich – insbesondere weil Menschen mit Migrationshintergrund im Ehrenamt der Helfersverbände bisweilen stark unterrepräsentiert sind. Aus migrantischer Perspektive attraktiver erscheint häufig ein Engagement in den Heimatverbänden des jeweiligen Herkunftslandes. Das ist aufgrund unterschiedlicher Diskriminierungen in der Gesellschaft zum einen nachvollziehbar und zum anderen ein unverzichtbarer Beitrag für eine gelebte Vielfältigkeit in diesem Land, führt in den Helfersverbänden gleichzeitig aber auch zu einem Problem: Es fehlen migrantische Perspektiven. Die Diskussionsteilnehmenden hatten den ein oder anderen Lösungsvorschlag parat: So könnten z.B. Kooperationen zwischen verschiedenen Vereinen – wie zum Beispiel eine Kooperation der Feuerwehr mit einem türkischen Heimatverein – einen wichtigen Beitrag leisten, um gegenseitige Vorbehalte abzubauen, die Arbeit des jeweils anderen Vereins kennenzulernen und sich wertvolle Tipps zu geben. Um eine kultursensible und rassismuskritische Öffnung der Vereine nach außen hin zu erlangen, wurden darüber hinaus ganz konkrete Strategien und Programme gefordert! Kampagnen zur interkulturellen Öffnung der Vereine müssen eine breite Gesellschaft ansprechen – nur so können Menschen verschiedenen Geschlechts, unterschiedlicher sexueller Orientierung und Herkunft, mit und ohne Beeinträchtigung im Ehrenamt zusammenfinden. Die Vereine müssen sich mit der Frage auseinandersetzen: „Wie werden die Leute angesprochen, die sich bislang nicht angesprochen fühlen?“
Doch nicht nur die gezielte Öffnung nach außen ist wichtig. Auch die Vereine selbst müssen ihre inneren Strukturen so verändern, dass sie für Menschen mit Migrationshintergrund attraktiver werden. Vorannahmen wie beispielsweise, dass es von Amtswegen nicht möglich sei, Geflüchtete in den eigenen Verein zu integrieren, haben keinen Platz! Wissen muss her. Eine Freiwillige berichtete, dass sie in ihrer Jugendgruppe sehr früh mit Herausforderungen interkultureller Gruppen konfrontiert wurde und sich damals mehr Fort- und Weiterbildungsangebote für junge Engagierte zum Thema Interkulturalität im Ehrenamt gewünscht hätte. Teilweise gibt es dafür sogar staatlich geförderte Programme – doch von unzureichender Bekanntheit. Mehr Haupt- im Ehrenamt kann diese Kluft der Wissensvermittlung zwischen staatlicher Seite und Praxis überbrücken.
Alle waren sich einig: Ein interkulturelles, buntes und vielfältiges Ehrenamt ist unverzichtbar für eine demokratische Gesellschaft. Dafür braucht es: Mehr Unterstützung von politischer Seite! Mehr Anerkennung und finanzielle Unterstützung für das Ehrenamt! Toleranz und Offenheit in oft alten Verbandsstrukturen! Die Bereitschaft der Verbände ehrenamtliche Gestaltungsräume an Migrant_Innen abzugeben!
Nach der Diskussion konnten die Teilnehmer_Innen den Abend bei Limo und Pommes ausklingen lassen…
NUMBER FIVE
Die fünfte Runde von #Ehrenwaas?! On Tour war ein ganz besonderes Highlight!
Diesmal trafen wir uns zur U16- und U18-Wahl auf ne Limo mit…
…Joachim Schuster (SPD)
…Sahhanim Görgü-Philipp (Bündnis 90/Die Grünen)
…Sandra Ahrens (CDU)
…Johannes Wicht (FDP / JuLis)
…Anna Fischer (DIE LINKE / Linksjugend [’solid])
…und dem spontanen Special Guest Carsten Sieling, dem amtierenden Bürgermeister und Ministerpräsidenten Bremens.
Welcher Partei geben unter 16-Jährige ihre Stimme zur Bremischen Bürgerschaftswahl? Wie sehen die Vorstellungen junger Menschen zur Wahl des Europäischen Parlaments aus, das man im Gegensatz zur Bürgerschaftswahl ja erst ab 18 wählen darf? Die #Ehrenwaas?! On Tour-Kooperation aus den Jugendorganisationen der Hilfsverbänden und des Bremer Jugendrings führte am 17. Mai von 15 bis 16 Uhr in ihrem Wahllokal im EuropaPunktBremen ein „Politiker_Innen Speed-Dating“ unter dem Titel „Auf ne Limo mit…“ durch. So wurde bei Limo an Stehtischen eifrig diskutiert und debattiert und nach ein paar Minuten, die Gesprächsgruppe aufgelöst und neu zusammengewürfelt. Im Vorfeld hatten die Jugendlichen ein paar Gesprächsanregungen vorbereitet und auf den Tischen ausgelegt.
So drehten sich die Gespräche rund um die Frage: Warum sollte ich als junge_r Ehrenamtliche_r ihre Partei wählen? Des Weiteren wurde diskutiert, dass junge Leute im Land Bremen schon mit 16 Jahren wählen dürfen, auf Bundes- und Europaebene aber nicht. Auch die Notwendigkeit von klaren bundesweiten Sonderurlaubsregelungen für ehrenamtliche Tätigkeiten wurde hitzig diskutiert. Auch so sensible wie belastende Themen wie die Konfrontation mit Kindeswohlgefährdung im Rahmen ehrenamtlicher Tätigkeiten und nicht immer ausreichende Schulung in Umgang mit psychisch belastenden Situationen für junge Ehrenamtliche kamen im wahrsten Sinne des Wortes auf den Tisch. Und auch lange nach der offiziellen Beendigung der Diskussionen wurde sich an den Stehtischen im EuropaPunktBremen noch angeregt weiter über die unterschiedlichsten politischen Themen unterhalten.
NUMBER FOUR
Am 11. Mai 2019 sind wir in die vierte Runde gestartet – diesmal beim Jugendrotkreuz Bremen. Hier haben die engagierten Ehrenamtlichen des JRK ihre Arbeit präsentiert und gemeinsam mit der Politik über die Wertschätzung des Ehrenamts gesprochen. Bei einer aufgefrischten Übung zur Herz-Lungen-Wiederbelebung beantworteten die Politikerinnen Sahhanim Görgü-Philipp (Bündnis 90 / Die Grünen) und Sandra Ahrens (CDU) den jungen Menschen verschiedene Fragen zum Ehrenamt und teilten dabei auch ihre eigenen Erfahrungen und Forderungen.
Für die Forderungen haben die jungen Menschen sich v.a. die Themen rausgesucht, die für sie mit dem Thema Anerkennung zu tun haben: Diese gingen von zeitlichen Freiräumen für Schüler_Innen, Vermerken in Zeugnissen bei ehrenamtlichem Engagement wie auch Ferienschutz für Studierende. Wichtig waren ihnen auch verbindliche Freistellungsregelungen sowie Anrechnung von Ehrenamt an Hochschulen. Heiß diskutiert wurde auch das Thema der – schon lange überfälligen – der Juleica und Ehrenamtskarte. Später durften alle Besucher_Innen ihre ganz eigenen Favoriten auswählen und dazu miteinander ins Gespräch kommen.
Danach haben sich alle bei leckerem Kuchen und vielen weiteren Köstlichkeiten, die die Ehrenamtlichen vorbereitet haben, gestärkt. Umrahmt wurden die Aktionen außerdem mit einem Do-it-Yourself-Pflasterstand und einer Fotoecke, sodass jede_r auch ein paar Erinnerungen zum Anfassen mitnehmen konnte.
NUMBER THREE
Am 3. Oktober 2018 war die THW-Jugend Gastgeber der dritten Veranstaltung von #Ehrenwaas?! On Tour mit dem Schwerpunktthema Vereinbarkeit von Ehrenamt mit Schule/Ausbildung/Studium. Einen Einstieg in das Thema gab die Poetry Slammerin Regina Rode mit ihrem Text ‚Von Lena und Anna‘, in dem sie die Chancen ehrenamtlichen Engagements aufgreift, jedoch auch den Spagat vieler junger Menschen zwischen Ehrenamt, Ausbildung und Existenz verdeutlicht. Diese und andere Aspekte wurden mit Gästen aus den Jugendorganisationen der Parteien in einer anschließenden Diskussionsrunde thematisiert und unter die Lupe genommen.
In der Diskussionsrunde mit dabei waren: Sebastian Schmugler (Jusos), Philipp van Gels (Junge Union), Simon Metzger (Grüne Jugend), Johannes Wicht (Junge Liberale), Kiriaki Gkouvas (Junge Liberale), Marius Griehl (Linksjugend [’solid]). Moderiert hat die Runde Timm Brethauer vom THW.
Kann sich jede_r ehrenamtliches Engagement leisten? Und was sind die Bedingungen, unter denen Ehrenamt in unserer Gesellschaft stattfinden sollte? Wie wichtig ist Ehrenamt für unsere Gesellschaft?
Das waren Fragen, die an die geladenen Gäste aus den jugendpolitischen Parteien von der Gruppe um #Ehrenwaas?! On Tour bei dem Sandsack-Talk gestellt wurden. Das Thema Ehrenamt war für die Gäste nicht neu, sind sie doch selbst ehrenamtlich im politischen Bereich engagiert und so gingen ihre Antworten dann auch in die gleiche Richtung: Es ist wichtig, den Stellenwert von Ehrenamt zu pushen, die Werbetrommel zu rühren, um die Sichtbarkeit von Ehrenamt zu erhöhen und den Wert von Ehrenamt deutlich zu machen. Und es ist keine Selbstverständlichkeit, dass sich Leute engagieren und Verbände dürfen bei der Suche nach Mitgliedern nicht alleine gelassen werden.
Konkrete Vorschläge wie ehrenamtliches Engagement von jungen Menschen gestärkt werden könnte, ließen nicht lange auf sich warten: Dazu gehörte z.B. die Regelstudienzeit abzuschaffen, ehrenamtliches Engagement auf die Studienzeiten anzurechnen oder es bei der Beantragung von Bafög mit zu berücksichtigen, wie z.B. bei den Stipendien. Kritik gab es aus der Runde heraus an der momentanen Leistungsorientiertheit der Gesellschaft. Es braucht mehr Luft für junge Menschen für ein selbstbestimmtes Lernen. Es gibt viele verschiedene Lern-Orte, um sich Kompetenzen für das Leben anzueignen, die nicht allein von z.B. der Schule abgedeckt werden können. Schule sollte einen Kompass fürs Leben mitgeben und nicht allein leistungsorientiert ausgelegt sein. Mit der Entwicklung der Ganztagsschule bestand die Chance, ehrenamtliches Engagement auch in der Schule zu verorten und weg von dem alleinigen Leistungsgedanken zu kommen. Diese Idee sahen einige aus der Diskussionsrunde immer mehr schwinden. Hochleistungssport wird in der Schule gefördert, warum auch nicht Ehrenamt im Zeugnis vermerken.
Regina Rode wies nochmal darauf hin, dass Arbeit, sei es in Form von Ehrenamt aber auch in durch Praktika und Leiharbeit, gerecht honoriert werden muss. Letztendlich sollten auch fürs Ehrenamt finanzielle Töpfe bereitgestellt werden, um Ehrenamt durch Hauptamt in den Verbänden zu unterstützen. Aufwandsentschädigungen sind wichtig, damit ehrenamtliches Engagement nicht an den eigenen finanziellen Möglichkeiten scheitert. Ehrenamt ist wichtig und sollte möglichst viel Wertschätzung erfahren!, hinter diese Aussage konnten sich alle stellen.
Am Ende gab es nicht nur für die Gäste ein großes Dankeschön, sondern auch von den Gästen an die Jugendverbände, die dem Thema ehrenamtliches Engagement über #Ehrenwaas?! On Tour mehr Aufmerksamkeit verschaffen.
Die Veranstaltung war eingebunden in den Türöffner-Tag der THW-Jugend mit der Sendung mit der Maus. Mit unterschiedlichen Aktionen stellte die THW-Jugend an diesem Tag ihre Aktivitäten mit vielen Stationen zum Mitmachen auf dem Gelände vor.
NUMBER TWO
Für Sonnenschein, eine gute Stimmung und leckeres Essen sorgte die DLRG-Jugend in der zweiten Runde von #Ehrenwaas?! On Tour.
Am 8. September 2018 von 14 bis 17 Uhr hatte die DLRG-Jugend zu sich an der Lehrstation am Werdersee im Huckelrieder Weg 1 eingeladen. Los ging es um 14:00 Uhr und es können die Aktivitäten der DLRG-Jugend und deren Lehrstation an verschiedenen Stationen entdeckt werden. Ein weiterer Kern des Nachmittags war um 16:00 Uhr der Boots-Talk mit geladenen Gästen aus der Politik. Gekommen waren Sandra Ahrens, MdBB CDU, Julia Kohlrausch, MdBB FDP, Jens Oppermann, Beirat Neustadt SPD und Anna Müller aus dem Servicebureau. Ausgangspunkt der Diskussion war die Frage, wie Internationale Jugendbegegnungen vermehrt eine Rolle in den Aktivitäten von Jugendverbänden/-organisationen spielen können und welche Voraussetzungen dafür geschaffen werden müssen.
Europa über den Austausch mit Menschen aus anderen Ländern zu erleben und Verständnis füreinander zu entwickeln, stand bei allen Beteiligten hoch im Kurs. Auch gab es ein großes Einvernehmen bei der Frage, dass Jugendbegegnungen ein großes Feld bieten, um sich Kompetenzen anzueignen und den eigenen Erfahrungshorizont zu erweitern.
Das Interesse an internationalen Kontakten in den Jugendorganisationen der #Ehrenwaas?! Gruppe ist groß, doch oft fehlt es an personellen Ressourcen, um langfristige Partnerschaften zu etablieren. Einigkeit herrschte an dem Punkt, dass Jugendorganisationen für Internationalen Jugendbegegnung Strukturen brauchen, die bei der Planung und Organisation unterstützen. Das kann in einem ersten Schritt ein Angebot wie das Servicebureau Jugendinfo sein, aber auch hauptamtliche Struktur direkt in den Verbänden werden benötigt, da bei Ehrenamtlichen oft die Zeit fehlt, neben ihrem Engagement, bürokratisch aufwendige Projekte wie Jugendbegegnungen zusätzlich zu organisieren. Oft betragen die Planungszeiträume mehr als ein Jahr, Partner müssen gefunden werden und bürokratische Hindernisse überwunden. Um diese Strukturen auf/-und auszubauen und in die Arbeit der Jugendverbände langfristig zu verankern, braucht es eine bessere finanzielle Ausstattung und da waren die geladenen Gäste aus der Politik gefragt, diese Forderung mit auf den Weg zu bringen. An weiteren Vorschlägen aus dem jungen Publikum mangelte es nicht. Das ging über mehr Informationen über Soziale Netzwerke an junge Menschen, die direkter über die Möglichkeiten internationalen Austausches informieren bis zu einer landesweiten Bremer Kampagne.
Aus dem Servicebureau kamen von Anna Müller konkrete Vorschläge an die #Ehrenwaas?! On Tour Runde, wie z.B. in bestehenden Fahrten in den Jugendverbänden einen internationalen Austausch einbinden; junge Multiplikator_Innen für den internationalen Austausch in den Verbänden benennen, um Informationen in die Verbände zu transportieren, Kräfte zu bündeln und in Kooperation eine Internationale Jugendbegegnung auf die Beine zu stellen bis hin zu einer Umbenennung des sperrigen Begriffs ‚Internationale Jugendbegegnung‘ in ‚Globale Jugend‘.
NUMBER ONE
Am 17. Juni 2018 hat die Arbeiter-Samariter-Jugend(ASJ) Bremen von 13 – 14 Uhr zu einem ersten Hüpfburgtalk mit Bremer Politiker_innen über die Bremer Ehrenamtscard und deren Nutzen für junge Menschen eingeladen. Ort war der ASJ-Stand auf dem Gelände des Klinikums Links der Weser am Tag der Sicherheit. Für den politischen Talk zugesagt hatten Sandra Ahrens (MdBB CDU) und Klaus Möhle (MdBB SPD). Im Fokus der Diskussion stand die Bremer Ehrenamtskarte. Die Ehrenamtskarte soll das Engagement ehrenamtlich engagierter Personen würdigen und ist mit Vergünstigungen für die Inhaber_innen verbunden. Allerdings sind die Voraussetzungen zur Erlangung dieser Karte für junge Menschen hoch und mit Schule, Ausbildung und Beruf zum Teil schwer vereinbar. Diese und andere Aspekte sind bei der ersten Veranstaltung #Ehrenwaas?! On Tour unter die Lupe genommen worden.
Gestartet ist die ASJ-Jugend mit den Fragen: Wer hat eine Ehrenamtskarte? Und wer hat schon einmal von dieser Karte gehört? Schnell war klar, dass der Bekanntheitsgrad der Karte noch deutlich erhöht werden muss. Das Moderator_innenteam war gut vorbereitet und neben weiteren Fragen zum Thema Ehrenamt an die geladenen Gäste drehte sich das Gespräch auch um Forderungen zur Ehrenamtskarte und konkreten Lösungsvorschlägen. Dazu gehörten:
Wir möchten eine Reduzierung der Dauer des Ehrenamtes bevor eine Karte beantragt werden kann! (Für Jugendliche sind 3 Jahre zu lang und unrealistisch zu schaffen.) Die erwartete Stundenzahl im Ehrenamt ist zu hoch! (Nur möglich, wenn man Ausnahmslos bei allen Veranstaltungen dabei ist und Vorstandsmitglied ist.) Wir finden der Schulsanitätsdienst sollte als Ehrenamt/Stundezahl angerechnet werden! (Evtl. versäumter Unterricht muss bislang in der Freizeit nachgeholt werden.) Die Beantragung einer Karte ist zu aufwendig! (Die Beantragung sollte leichter sein und über die Verbände laufen.) Die Vergünstigungen sollten auch für Jugendliche attraktiv sein! (Zum Beispiel Rabatte auf Schülerpreise, Kino/Schwimmbad, Ermäßigungen bei Bahntickets.) Die Ehrenamtskarte und ihre Vergünstigungen sollten mehr beworben werden! (Nur wenige junge Menschen kennen die Karte.)
Sandra Ahrens und Klaus Möhle versprachen Unterstützung bei den einzelnen Punkten und die Gruppe um #Ehrenwaas?! On Tour wird dranbleiben! Auch der Weserkurier hat am 20. Juni 2018 von der Veranstaltung berichtet. HIER geht es zum Artikel.