2020 – „eSport = Sport?“

Am 20. August trafen sich im Vereinssaal des Habenhauser FV junge eSportler, Politiker_Innen und Expert_Innen, um sich gemeinsam einer der aktuellsten sportpolitischen Fragen zu widmen:
eSport = Sport?
Diese klingt zwar kurz und unkompliziert, aber dahinter versteckt sich ganz schön viel Potential für lange und kontroverse Diskussionen!
Aufgeteilt in vier Teams traten Eva Quante-Brandt (SPD), Birgit Bergmann (FDP), Olaf Zimmer (Die Linke), Ingo Bloß (Die Grünen) und Sandra Ahrens (CDU) gegen- und miteinander an. Verstärkt wurden die Teams von Jugendlichen, Akteuren aus dem Habenhauser FV und der Bremer Sportjugend sowie Vanessa Hermann (AOK) und Alessandro Bünnagel (Bremen eSports).
Zum Einstieg stellten Vertreter der Bremer Sportjugend das Bremer Projekt „eFootball im Jugendsport“ vor. Die Bremer Sportjugend wirkte zudem als Kooperationspartner beim EU-Jugenddialog mit.

Runde 1 (Boulevard der Meinungen)
Von Frage zu Frage quer durch den Raum! Um ins Thema einzusteigen, beantworteten die Teams verschiedene Reflexionsfragen und reagierten auf die Gedankengänge ihrer jeweiligen Vorgruppe am Fragenplakat.
Runde 2 (BJR-Fifa-Cup)
Politiker_Innen diskutieren darüber, ob eSport als Sport anerkannt werden sollte. Dabei geht es insbesondere um die Frage der Gemeinnützigkeit, denn damit einher gehen finanzielle Erleichterungen für Vereine, die eSports im Angebot haben.
Doch ausgerechnet politische Entscheidungsträger_Innen saßen häufig noch nie vor einer Konsole. Das änderte sich – zumindest für die anwesenden Bremer Politiker_Innen – mit der zweiten Runde des EU-Jugenddialogs! Nun mussten die Teams in einem waschechten Fifa-Turnier gegeneinander antreten … Während sich anfänglich nur erprobte Fifa-Profis an die Controller trauten, lockte der Fortgang des Turniers nach und nach auch neugierige Lernende ins Game. Gecoacht von den jungen eSportlern, gelang den Politiker_Innen sogar das ein oder andere Tooooooooooooooooor!



Runde 3 (Kontroversen verstehen)
Nach einem anstrengenden Fifa-Turnier ging es zurück an die Team-Tische. Während in der ersten inhaltlichen Runde gemeinsam gebrainstormt wurde, sollten nun explizit die Kontroversen der eSport-Diskussion auf den Tisch: Fitness vs. Couchpotato, Teamgeist vs. „Kellerkind“, Mediensucht vs. Medienkompetenz, Gemeinnützigkeit vs. BIG BUSINESS, Wettkampf vs. Gewalt …

Runde 4 (Abschlussdiskussion)
„Mehr als 3 Millionen Menschen in Deutschland schauen mindestens einmal im Monat eSport-Matches oder sind selbst im eSport in einer Amateur-Liga aktiv. 75% dieser Menschen sind dabei unter 35. Und 23% der Gamer/innen in Deutschland können sich vorstellen, im eSport auch vereinsmäßig aktiv zu sein.“ – eSport Bund Deutschland (aus: eSport in Deutschland 2018)
Die Teilnehmenden hatten schließlich die Möglichkeit, ihre Meinungen aus den kleinen Diskussionsteams und Gedanken aus dem Fifa-Turnier ins große Plenum tragen. Ob eSport Sport ist, konnte dabei nicht abschließend geklärt werden. Dass das Thema jedoch eine hohe gesellschaftliche Relevanz hat – darüber waren sich alle einig. Auch eSport begleitende Vereinsarbeit fand wohlwollende Beachtung. Für Fragen rund um die gesundheitlichen Aspekte des eSports stand Vanessa Hermann von der AOK zur Verfügung.
Eintauchen in die Lebenswelten junger Menschen, das Kennenlernen von politischen Diskussionen rund um das eigene Hobby, gemeinsam in den Dialog zu treten, Positionen verstehen, Forderungen formulieren, Impulse setzen: darum ging’s an diesem sportpolitischen Abend!
Ehe sich alle verabschiedeten, gab es noch einen allerletzten Programmpunkt:
Denn ein richtiges Fifa-Turnier darf natürlich nicht ohne die angemessene Ehrung des siegreichen Teams zu Ende gehen und so wurde schließlich unter Getöse und Applaus das Ranking des Fifa-Turniers aufgelöst. Hier seht ihr die strahlenden Gewinner_Innen von GameStop-Gutscheinen:

