1. Januar 2021
losgedacht: Pauline meint zur europäischen Identität in Pandemie-Zeiten

„losgedacht“ ist eine Notizen-Rubrik aus unserem monatlichen Newsletter! Hier kommen Einzelne aus den Mitgliedsverbänden, aus den Vorständen, aus den Geschäftsstellen usw. zu Wort und teilen ihre Sicht der Dinge mit. Im Zentrum steht ein selbst gewähltes Thema – egal ob aktuelles Ereignis, Projekt oder (politische) Entwicklung – hier wird einfach mal losgedacht und eine persönliche Meinung sichtbar gemacht. Pauline arbeitet in der südfranzösischen Organisation CEMÉA Occitanie. Gemeinsam mit ihr planen wir gerade die digitale EU-Jugendbegegnung „5 Minuten für die Nachhaltigkeit – 5 minutes pour l’écologie“ im Frühling – Teilnehmende werden noch gesucht! Für „losgedacht“ hat sie sich Gedanken zur europäischen Identität in Pandemie-Zeiten gemacht.
Es ist schwer, sich im Jahr 2021 als Europäer_In zu fühlen!
Wir waren erstaunt über die mangelnde europäische Zusammenarbeit während des Ausbruchs der Pandemie im März 2020 und erschüttert über den wirksamen Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union am 31. Dezember 2020. Aber am schockierendsten war die Rückkehr zu den Grenzen innerhalb des Schengen-Raums. Am 27. Januar schloss Belgien seine Grenzen; am 31. Januar verkündete Frankreich, dass ein negativer Corona-Test vorliegen müsse, um einreisen zu dürfen.
Sich in diesem Kontext für Europa zu engagieren, über die europäische Zukunft nachzudenken und sich unter der blauen Flagge zu vereinen, scheint schwierig … Aber doch!
Europäische Organisationen existieren immer noch und arbeiten hart daran, geeignete Projekte vorzuschlagen. Sogar der Lockdown hat einige Vorteile: viele Veranstaltungen sind online verfügbar (die European Vocational Skills Week, eine Vielzahl von Webinaren auf der Facebook-Seite „European Youth Event“, der Online Facilitated Dialogue von Eramus +, …) Diese Möglichkeiten umgehen auf wundersame Weise die sonst auftretenden zeitlichen und geografischen Hürden. Außerdem haben wir viel mehr Zeit daran teilzunehmen. Es hält uns auf Trab. Es ist eine Gelegenheit, Netzwerke zu erweitern und mal wieder andere Themen als das Virus zu besprechen.
Und warum nicht die Gelegenheit dazu nutzen, die seit Jahren in der Schublade liegende Projektidee zu verwirklichen? Da viele Projekte gestrichen wurden, stand selten so viel Zeit und Geld zur Verfügung, um neue europäische Projekte zu entwickeln. Worauf warten wir noch?