2. Dezember 2020

losgedacht: Swantje meint zum altruistischen Handeln

„losgedacht“ ist eine Notizen-Rubrik aus unserem monatlichen Newsletter! Hier kommen Einzelne aus den Mitgliedsverbänden, aus den Vorständen, aus den Geschäftsstellen usw. zu Wort und teilen ihre Sicht der Dinge mit. Im Zentrum steht ein selbst gewähltes Thema – egal ob aktuelles Ereignis, Projekt oder (politische) Entwicklung – hier wird einfach mal losgedacht und eine persönliche Meinung sichtbar gemacht. Swantje ist ehemalige Vorsitzende des Bremer Jugendrings und hat sich für „losgedacht“  Gedanken zum Thema „Altruistisches Handeln“ gemacht:


Wer der Suchanfrage „Ehrenamt“ in gängigen und uns beherrschenden Suchmaschinen im www folgt, stößt zunächst auf ca. 5.000 Ergebnisse (Achtung: Übertreibung, keine valide Größenangabe), die die geneigten Suchenden mit der Ehrenamtspauschale konfrontieren. Synonyme für diese Tätigkeit, für die Menschen in ihre Ämter bspw. gewählt werden können (nachdem sie sich freiwillig vorher haben „aufstellen“ lassen), sind Ehrenamtsfreibetrag oder pauschalisierte Aufwandsentschädigung. Weiter geht’s – das Ehrenamt ist eine freiwillige Verrichtung von Aufgaben, für die ein steuerlicher Freibetrag gesetzlich geregelt ist. Bäm. Schon jetzt ist mehr zur Entrichtung des Aufwandes für diejenigen bekannt, die noch gar kein Amt ausüben, als zu den Möglichkeiten, die sich für diesen Menschen ergeben (würden), wenn er sich ernstgemeint um eine seinen Horizont erweiternde Beschäftigung bemüht. Die Wahl des Konjunktivs (Formulierung irrealer Wunschsätze) erscheint hier allerdings realistischer. Denn die Sucheingabe, „wie kann ich ehrenamtlich tätig sein“, verweist auf weniger Treffer mit konkreten Hinweisen, als es die Frage nach der Entschädigung mit sich bringt. Aber wer will sich daran aufhalten? Los geht’s – wer Mensch ist, möge sich geistig an den sich ihn bietenden, bereichernden Chancen (s)eines altruistischen Handels weiterentwickeln! Ein Wermutstropfen: Suchtpotenzial, weil Mensch sich selbst und andere kennenlernt. Folglich wird gesellschaftliches, soziales Handeln von der Solidargemeinschaft (zum Teil) finanziell-steuerlich entschädigt und gleichzeitig so wenig anerkannt. Welche Währung brauchen wir – jetzt! – für Wertschätzung?     


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