20. Mai 2020

Valerie und Wendla gründen eine Umweltgruppe

Ein bisschen Unterstützung vom Bremer Jugendring plus ganz viele eigene kreative Ideen zum Thema Nachhaltigkeit und schon ging es los! Hier berichten Wendla und Valerie von Rezepten, Partys, Handlungsstrategien und ihren persönlichen Vorstellungen zu einem verantwortungsvollen Umgang mit unserer Umwelt.


Wie wir anfingen, nicht mehr auf Veränderung zu warten, sondern selber handelten!

Ein turbulenter Nachmittag mitten in der Woche: 18 motivierte etwas aufgeregte Leute zwischen acht und 18 Jahren laufen umher, rufen sich etwas zu und wuseln zwischen Rezeptanleitung und Herd herum. Am Ende halten alle ein selbstgemachtes Deo, Duschgel und Lippenbalsam in den Händen.

What the heck, was ist das?

Der Kosmetik-Workshop – eine von vielen Veranstaltungen, die im Rahmen der von uns gegründeten Umweltgruppe FAIR-Ändern stattfand.

Wir, das sind Valerie und Wendla. Ausgehend von einem Schulprojekt in der 12. Klasse setzten wir uns das Ziel, Menschen dazu zu bewegen, ihr Umweltbewusstsein und ihre dementsprechenden Handlungen, wie Einkäufe, Konsumverhalten oder das Anstreben bestimmter Lebensstandards, einzuschätzen und (kritisch) zu hinterfragen. Und so luden wir zu Gruppentreffen ein, bei denen wir Menschen motivierten, sich mit solchen und ähnlichen Themen auseinander zu setzen und ihnen vermittelten, mit Spaß kreativ zu werden, interessante Alternativen zu finden und neue Wege zu gehen.

Die ersten Schritte des Projektes waren von uns vorbereitete und angeleitete Workshops zu unterschiedlichen Themen. Das Projekt sollte für alle offen sein: Sowohl Mitschüler_Innen und Lehrer_Innen als auch Eltern und von unserer Schule unabhängige Personen konnten teilnehmen.

Den Startschuss bildete ein Lagerfeuerabend, bei dem sich in lockerer Atmosphäre ausgetauscht und vernetzt wurde und bereits viele Verbesserungsvorschläge, z.B. für einen umweltbewussten  Weg zur Schule oder zu unseren Freizeitaktivitäten, für ein gesundes und verpackungsfreies Schulessen und zu unterschiedlichen Ernährungsformen, gesammelt wurden.

Später organisierten wir zwei Kleidertauschpartys, buken zusammen leckere Energiebällchen,  kochten veganes Essen und machten, wie schon oben beschrieben, einen Workshop, auf dem wir Kosmetik selber herstellten.

Nachdem anfänglich noch wenige Teilnehmer_Innnen kamen, wuchs die Gruppengröße schnell mit der Bekanntheit des Projektes in unserer Schule. Nach anfänglich acht Personen konnten wir bei unserer letzten Kleidertauschparty bereits ca. 40 Menschen begrüßen.

Viel positive Rückmeldungen erreichten uns, viele Menschen boten uns ihre Hilfe an oder teilten ihre Ideen und Vorschläge mit uns. Es war eine sehr inspirierende Zeit! Auch wenn der schulische Teil des Projektes jetzt vorbei ist, hat FAIR-Ändern grade erst richtig angefangen. Ein solches Format – das haben wir gelernt – braucht Zeit, um in den Köpfen der Menschen anzukommen und sich zu etablieren. Es braucht Zeit und Geduld, bis sie sich aufraffen und mitmachen. Und so ist es uns ein großes Anliegen, das Projekt sobald wie möglich, in einer Zeit nach Corona, fortzusetzen.

Ein ferneres Ziel bleibt, dass sich eine Gruppe etabliert, die sich regelmäßig trifft und sich selber trägt. Das bedeutet, dass alle Teilnehmenden mit ihren besonderen Stärken, Interessen und Ideen die Aktivitäten der Gruppe bereichern und voranbringen, so dass wir beide nicht allein und auf Dauer diejenigen sind, die alles initiieren. Ein regelmäßiger Rhythmus könnte dem Projekt mehr Halt und Struktur geben und dadurch weitere Interessierte zur Teilnahme animieren. In solchen regelmäßigen Treffen könnten wir in Kleingruppen neue Aktionen planen und die Verantwortung und die anstehenden organisatorischen Aufgaben auf mehrere Personen verteilen. Die Verantwortung spielt in der Gruppe eine zentrale Rolle: Wer ist wofür verantwortlich? Wo möchte man überhaupt Verantwortung übernehmen und an welchem Punkt wird es zu viel und warum?

Auch bei unseren Workshops waren dies immer wiederkehrende Fragen, mit denen wir die Teilnehmenden zum Nachdenken brachten, inwiefern jede(r) von uns für sein/ihr Handeln verantwortlich ist und auf welche Weise man relativ leicht und mit Spaß an der Sache Verantwortung übernehmen kann.

Wir haben noch viele Ideen, die wir umsetzten möchten. Hast du Lust, Zigarettenkippen-Mülleimer aus alten Konservendosen zu basteln, aus Gardinen Einkaufsbeutel zu nähen oder Wachstücher als Alternative zu Frischhaltefolie zu machen?

Cool! Dann komm vorbei, sobald wir uns wieder treffen dürfen!

Valerie und Wendla

 

 


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