2020 – Auf kolonialen Spuren in Bremen!

Am 10.12.2020 trafen sich Teilnehmende und Expertinnen in einer Online-Konferenz, um sich über die Bremer Rolle im Kolonialismus auszutauschen. In der Einführung in die deutsche Kolonialgeschichte von Olan Scott Pinto (LidiceHaus) wurde deutlich, dass die Teilnehmenden bereits vielfältige Assoziationen zu dem Thema mitbrachten. Trotzdem gab es aber auch noch viel zu lernen: Dass das deutsche Kolonialreich etwa eine Million Quadratkilometer umfasste, oder welche koloniale Spuren es auch heute noch im Bremer Stadtbild gibt, wie zum Beispiel das Brinkmann-Mosaik im Bahnhof.

Die Nachtigalstraße im Stadtteil Walle und das Antikolonialdenkmal im Nelson-Mandela Park wurden im Folgenden in Gruppen noch einmal genauer betrachtet. Die Expertinnen Virginie Kamche (Afrika Netzwerk Bremen) und Gudrun Eickelberg (Der Elefant! e.V.) erzählten über die Geschichte der Orte und gaben einen kurzen Einblick in ihre Arbeit im Bereich Anti-Rassismus und Dekolonialisierung.  Anschließend wurde sich gemeinsam der Frage gewidmet, wie mit diesen Orten umgegangen werden sollte. Dazu schlüpften die Teilnehmenden in verschiedene Rollen und diskutierten in einem fiktiven Stadtplanungstreffen miteinander.

Eines der Ergebnisse der Diskussion war, dass es mehr öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen braucht, um das Bewusstsein für die koloniale Geschichte stärker in der Gesellschaft zu verankern. Außerdem wurde angeregt, kritische Anfragen zu der Finanzierung von antikolonialen Denkmälern zu stellen und sich mehr mit den kolonialen Orten in der eigenen Nachbarschaft zu beschäftigen.

Vielen Dank an alle, die mitdiskutiert haben!

 

 


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